Der Deutsche Pinscher ist eine sehr gesunde und robuste Rasse, die nicht "verzüchtet" wurde.

Mittlerweile werden verstärkt Gentests (vWD, Dilute) und Untersuchungen (HD, Augen) eingesetzt, um die Gesundheit dieser Rasse auch in Zukunft zu erhalten.

Es handelt sich dabei um eine reine Gesundheitsvorsorge und nicht um typische
Rasseerkrankungen des Deutschen Pinschers. Den Tierarzt werden Sie als Deutscher Pinscher-Besitzer nur zum Impfen besuchen, da es keine gehäuft auftretenden rassetypischen Krankheiten gibt. Achten Sie aber bitte darauf, dass Sie einen Deutschen Pinscher ausschließlich von einem beim PSK (Pinscher Schnauzer Klub) anerkannten Züchter beziehen, da nur diese Züchter die notwendige Erfahrung haben und gesunde Hunde züchten.

In der Zucht achtet man vorsorglich auf:

1. Untersuchung auf Hüftdysplasie
2. Untersuchung auf (wahrscheinlich) erbliche Augenerkrankungen 
   

3. Gentest auf Dilute/Farbverblassung
4. Gentest von Willebrandt, vWD, Blutgerinnungsstörung  (lt.Zuchtordnung vom 28.07.2012 /PSK nicht mehr nötig)

                       

                                      1. Untersuchung auf Hüftdysplasie (HD)

Die Hüftdysplasie (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks.
Die HD ist eine genetisch bedingte Erkrankung.

Falsche Ernährung und Haltung (insbesondere während der Wachstumsphase
des Hundes) können das Entstehen und Fortschreiten der Krankheit begünstigen. Bei der HD passen die beiden gelenkbildenden Knochen (Gelenkpfanne und Oberschenkelkopf) nicht korrekt zueinander. Bei einer beginnenden HD hat der Hund Schmerzen durch die Bewegung und zeigt einen instabilen Gang. Es gibt zur Zeit keinen Gentest, da die HD durch mehrere Gene, die in ihrer Kombination nicht bekannt sind, in ihrer Ausprägung beeinflusst wird. Um eine HD festzustellen, wird der Hund in Kurznarkose geröntgt. Vom PSK zugelassene Gutachter untersuchen die von den Tierärzten eingesendeten Röntgenbilder. Für den Deutschen Pinscher, der von dieser Erkrankung eher selten betroffen ist, handelt es sich im Rahmen der Zucht um eine Pflichtuntersuchung des PSK (1982 als Pflichtuntersuchung für den Deutschen Pinscher eingeführt).

1.  2.  3.  

1. Die Morgan-Linie (Gelenkkapsel) ist ein sensitiver Frühmarker für eine
Instabilität im Hüftgelenk.


2. Röntgenaufnahme einer HD beim Hund. Der Femurkopf ist bereits eine
unvollstandige Ausränkung, die Hüftgelenkspfanne umgreift ihn nicht mehr (rote Pfeile).
Die Femurköpfe zeigen Abweichungen von der Halbkugelform (gelbe Pfeile);
rechts im Bild sind deutliche arthrotische Veränderungen des Femurkopfes erkennbar.


3. Ein wesentliches Auswertungskriterium ist der Norberg-Winkel. Er ist als der Winkel definiert, der zwischen der Verbindungslinie der Zentren der beiden Oberschenkelköpfe und dem vorderen Pfannenrand abgetragen wird (siehe Abbildung). Bei einem HD-freien Tier sollte er mehr als 105° betragen (gelbe Linien). Weitere Beurteilungskriterien sind die Deckungsgleichheit von Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne, die Weite des Gelenkspaltes, die Pfannenkontur, die Kontur des Oberschenkelkopfes sowie das Vorhandensein von Hinweisen auf arthrotische Prozesse wie walzenförmige Verdickungen des Oberschenkelhalses, Randwülste an der Gelenkpfanne, unter dem Knorpel befindliche Verdichtungen der Knochensubstanz im Pfannenbereich und die Anlagerung von Knochenmaterial am Ansatz der Gelenkkapsel (Morgan-Linie).

Die züchterische Auswertung von HD-Aufnahmen ist nur durch, von den Rassezuchtverbänden zugelassene Gutachter möglich, an die der Tierarzt die Röntgenbilder einschickt.

Die Bewertungen reichen in Abstufungen von A (kein Hinweis für HD) bis E (schwere HD). Nur Hunde mit der Bewertung A und B sind für die Zucht zugelassen.
 

 

 A  HD-Frei In jeder Hinsicht unauffällige Gelenke, Norberg-Winkel 105° oder mehr. Manchmal noch A1 wenn der Pfannenrand den Oberschenkelknochen noch weiter umgreift.  25 % 
B HD-Verdacht Schenkelkopf oder Pfannendach sind leicht ungleichmäßig und der Norberg-Winkel beträgt 105° (oder mehr), oder Norberg-Winkel kleiner als 105° aber gleichförmiger Schenkelkopf und Pfannendach.  33 % 
C Leichte HD Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind ungleichmäßig, Norberg-Winkel 100° oder kleiner. Eventuell leichte arthrotische Veränderungen.  27 % 
D Mittlere HD Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind deutlich ungleichmäßig mit Teilverrenkungen. Norberg-Winkel größer 90°. Es kommt zu arthrotischen Veränderungen und/oder Veränderungen des Pfannenrandes.  11 % 
E Schwere HD Auffällige Veränderungen an den Hüftgelenken (beispielsweise Teilverrenkungen), Norberg-Winkel unter 90°, der Pfannenrand ist deutlich abgeflacht. Es kommt zu verschiedenen arthrotischen Veränderungen.  4 % 

 

Bisweilen werden die Grade A-D noch in A1 und A2, B1 und B2, C1 und C2 sowie D1 und D2 aufgeteilt.

Diese Untersuchung darf im Alter von mindestens 12 Monaten durchgeführt werden. Empfohlen werden 14-16 Monate. 
Quelle: Wikipedia

                         

                                     2. Untersuchung auf Augenkrankheiten

Folgende Augenerkrankungen sind vermutlich erblich:
Katarakt (Grauer Star), Primärglaukom (grüner Star), Retinadysplasie (RD) Fehlentwicklung

der Netzhaut.

Die Untersuchung konzentriert sich auf wahrscheinlich erblichen Augenkrankheiten. Die meisten der vermutlich erblichen Augenerkrankungen sind unzulänglich dokumentiert, da diese Untersuchungen nicht verpflichtend für die Zucht vorgenommen werden müssen. Wesentlich bleibt aber, eine vermutlich erbliche Erkrankung der Zuchttiere möglichst früh zu erkennen und falls die Tiere eine Beeinträchtigung haben oder erwarten lassen, sie möglichst aus der Zucht zu nehmen.

Die Vorsorgeuntersuchung auf (wahrscheinlich) erbliche Augenerkrankungen sollte von erfahrenen und in diesem Bereich speziell ausgebildeten Tierärzten durchgeführt werden. In Deutschland gibt es den Dortmunder Kreis (DOK) , der nach den europaweit anerkannten Standards des European College of Veterinary Ophthalmologists (ECVO) die Augenuntersuchungen durchführt.

Über 80 Tierärzte sind in Deutschland Mitglied des DOK-Vereins. Jedes DOK-Mitglied muss ein Zulassungsverfahren und eine Prüfung absolvieren. Die Augenuntersuchung ist völlig schmerzfrei für den Hund. Diese Untersuchung muss alle 12 Monate wiederholt werden. Die Ergebnisse werden auf einem Untersuchungsbogen, der auch dem PSK und der DOK-Erfassungsstelle zugestellt wird , erfasst.

Augenuntersuchung beim DOK-Arzt
Bei einer Augenuntersuchung kann ein geschulter Fachtierarzt für Augenkrankheiten eine Katarakt weit vor äußerlich sichtbaren Anzeichen erkennen. Ebenso wie am Erscheinungsbild der Katarakt gesehen werden kann, ob von einer erblichen Katarakt ausgegangen werden muss oder ob andere Ursachen vorliegen.
Tierärzte, die dem DOK angeschlossen sind, sind spezialisiert auf Augenuntersuchungen, mit langjähriger Fachausbildung und entsprechenden Prüfungen und haben für die Augenuntersuchung eine technische Spezialausrüstung, die nicht in allen Tierarztpraxen Standard ist.

Außerdem führt der DOK eine Statistik über die Befunde der untersuchten Hunde, die an den Rassehundzuchtverein (für Pinscher und Schnauzer ist dies der PSK) weitergeleitet wird.Diese Datensammlung kann hoffentlich einmal zur Entwicklung eines Gentestes beitragen. Eine DOK-Untersuchung dauert ca. 5 - 10 Minuten ... und ist völlig schmerzfrei.Bitte daran denken: nehmen Sie die Ahnentafel des zu untersuchenden Hundes zur Untersuchung mit.

In Berlin ist es:
Prof. Dr. Corinna Eule Freie Universität Berlin,

Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere
Abteilung für Ophthalmologie
Oertzenweg 19 b
14163 Berlin

 
kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de
 030/838 62422
oder                030/838 62122


Bei geringen Anzeichen lautet das Ergebnis "vorläufig nicht frei" von wahrscheinlich erblichen Augenerkrankungen. Diese Hunde werden in der Zucht nicht eingesetzt.
 
Quelle: DPA 
Deutche Pinscher Augeninitiative

                                                 

                                       3. Gentest von Willebrand (vWD) 

Die "von Willebrand Erkrankung" (vWD) ist bei Hunden die häufigste vererbte
Blutgerinnungsstörung von unterschiedlichem Schweregrad, die aus einem defekten oder gar fehlenden "von Willebrand Faktor" im Blut resultiert. Es kommt zu Störungen bei der Blutgerinnung. Je nach Schweregrad der vWD (Typ I, Typ II und Typ III) kann es bei verletzten Hunden sehr lange nachbluten.

Typische Anzeichen:
wiederholte Magen-Darm-Blutungen, Nasen- und Zahnfleischbluten, Hämatome
auf der Körperoberfläche, langanhaltende Blutungen nach Operationen etc..
Der Deutsche Pinscher ist vom Typ I (mildeste Form der vWD) betroffen.

Mit Hilfe eines DNA-Tests kann der Genotyp sicher identifiziert werden. Dabei wird auf Basis einer Blutprobe (ca. 0,5 - 1 ml EDTA Blut) die DNA (Erbgut des Hundes) analysiert.
Das Resultat ist sicher.

Es kann zu drei Ergebnissen führen:
Der Hund ist frei (homozygot erbgesund) oder der Hund ist Anlageträger von vWD (heterozygot erbkrank) ein gesundes und ein krankes Allel) oder der Hund ist Merkmalsträger (homozygot erbkrank).

Merkmalsträger sind aus der Zucht auszuschließen und Anlageträger nur mit erbgesunden Hunden zu verpaaren.

Anlageträger sind keine kranken Hunde ! 

                                     

                                        4. Gentest Dilute  

Dilute-Gen (engl. dilute „verdünnen“) oder VerdünnungsgenBeim Deutschen Pinscher kann es zur Farbaufhellung durch das Dilute-Gen (Verdünnungs-Gen) kommen.

Ist die Intensität der Farbe zu gering, erscheint der Pinscher nicht schwarz sondern grau -der sogenannte blaue, bronze oder isabellfarbene Pinscher, siehe unten.

                   

Von den fehlfarbenen Hunden haben die blauen, die meisten gesundheitlichen Probleme. Es kann dabei zu schwer heilbaren Ekzemen, Haarlosigkeit, Hautentzündungen und -verdickungen kommen.Die Fehlfarben werden durch das Verdünnungsgen hervorgerufen. Mit Hilfe eines DNA-Tests kann der Genotyp sicher identifiziert werden. Dabei wird auf Basis einer Blutprobe (ca. 0,5 - 1 ml EDTA Blut) die DNA (Erbgut des Hundes) analysiert. Das Resultat ist sicher.

Es kann zu drei Ergebnissen führen:
Der Hund ist reinerbig (DD ,unverdünnte Fellfärbung) oder der Hund ist Anlageträger und mischerbig "Dilute" (Dd, heterozygot erbkrank, ein gesundes und ein krankes Allel) oder der Hund ist Merkmalsträger und reinerbig "Dilute" (dd, verdünnte Fellfärbung). Der Genotyp dd erhöht das Risiko für den Hund Haarausfall oder Hautprobleme zu bekommen. Aber nicht alle "dd-Hunde" erkranken. Vermutlich gibt es weitere Genstrukturen, die bei Merkmalsträgern auftreten müssen, um eine Erkrankung auszulösen.

Merkmalsträger (dd) sind aus der Zucht auszuschließen und Anlageträger (Dd) nur mit erbgesunden Hunden (DD)zu verpaaren.

Anlageträger sind keine kranken Hunde !

Labor LABOKLIN

Der PSK erlaubt nur die Züchtung mit roten und rot-schwarzen Pinschern.

!!!! Helfen Sie mit den deutschen Pinscher als gesunde Rasse zu erhalten !!!!

 VON KUKI
Quelle: Wikipedia

 

 

Nach oben